Gruppendiskussion
Bei der Gruppendiskussion werden deine Kommunikationsfähigkeit, dein Einfühlungsvermögen, deine Teamfähigkeit sowie deine Selbstsicherheit geprüft. In einer Gruppe aus 4 – 8 Bewerbern sollt ihr ein bestimmtes Thema diskutieren und zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen.
Zunächst darf aber jeder für sich 12 Minuten lang eine Aufgabe bearbeiten, bei der es darum geht, aus zehn Themen vier auszuwählen und sie in eine Rangfolge zu bringen. Beispielsweise, welche Themen bei einem Schulprojekt der Polizei vorgestellt werden sollen.
Nach diesen 12 Minuten setzt ihr euch als Gruppe zusammen und sollt in weiteren 12 Minuten zu einer gemeinsamen Rangliste kommen.
Die Zeit ist äußerst knapp bemessen, daher empfiehlt es sich, zielorientiert zu diskutieren und stets die Zeit im Blick zu behalten.
Tipp: auch wenn du sonst keine Uhren trägst, solltest du zur Gruppendiskussion eine anhaben. So kannst du die Zeit gut im Blick behalten!
Die Prüfer achten nicht nur auf deine Kommunikation, also wie du mit den anderen sprichst, sondern auch auf deine Körpersprache. Gerade diese wird häufig bei dem auftretenden Stress der Gruppendiskussion außer Acht gelassen.
⛔ Merkmale einer schlechten Körpersprache sind:
- Verschränkte Arme
- ungerader Rücken / Buckel
- „auf dem Stuhl hängen“
- Nervositäts-Ticks (Wippen, Tippen, Schaukeln)
- kein Blickkontakt
- Nägelkauen
- Beine zu breit oder zu verschränkt
- Hände versteckt unterm Tisch
- hektische Bewegungen
✅ Merkmale einer guten Körpersprache sind:
- Gerader Rücken
- aufrechtes Sitzen
- ruhige Sprache
- Blickkontakt zu dem Sprecher
- Beine gerade und nicht zu weit offen oder verschränkt
- Hände über dem Tisch/auf dem Tisch
- ruhige, gelassene Bewegungen
Gehen wir zunächst weiter auf das Nichtgesagt ein. Wenn jemand anderes spricht, solltest du ihn unbedingt dabei angucken und „aktiv“ zuhören. Das heißt, freundlich und interessiert zu sein und zum Beispiel von Zeit zu Zeit bestätigend zu nicken. Wichtig ist, sich auch wirklich zu merken, was der Andere sagt und darauf später einzugehen. Es sollte nicht so sein, dass jeder nur seine „Agenda“ runterplappert und gar nicht auf die Worte der anderen eingegangen wird.
Das Paradoxe an einer Gruppendiskussion ist, dass man als Gruppe nur gemeinsam eine gute Leistung erzielen kann, aber gleichzeitig jeder für sich die beste Bewertung erlangen möchte. Ein bekannter Leitsatz lautet: „Ellenbogen einfahren – Punkte sammeln.“ Man sollte unbedingt einen „Teamspirit“ an den Tag legen. Dazu gehört auch, sich nicht in den Vordergrund zu drängen, aber gleichzeitig auch nicht zu zurückhaltend zu sein.
Ein anderer Teilnehmer benimmt sich daneben oder ist ein Vielschwätzer? Unterbrich ihn ruhig höflich dabei mit einem „Entschuldige, da muss ich eben einhaken. Ich denke, wir haben diesen Punkt genug besprochen, wollen wir weiter machen?“ oder ähnlich. Es ist letztendlich nicht zielführend, wenn sich keiner traut, jemanden, der offensichtlich nichts zum Ergebnis beiträgt, zu unterbrechen. Ansonsten solltest du deine Mitbewerber immer ausreden lassen und respektvoll behandeln! Spiel dich nicht als Chef oder Leiter der Gruppe auf. Ein gesundes Mittelmaß ist hier Trumpf: nicht zu dominant und nicht zu passiv sein. Insgesamt sollte es dein Ziel sein, möglichst sympathisch und empathisch zu sein. Solltest du merken, dass sich ein Bewerber komplett raushält, kann es angebracht sein, ihn anzusprechen und nach seiner Meinung zu dem Thema fragen.
Weiterhin solltest du standhaft sein, d.h. deine Argumente/Meinung vertreten können und nicht bei jedem Einwand nachgeben (du sollst also Sicherheit vorzeigen). Die Prüfer wollen sehen, dass du hinter etwas stehen kannst und dich nicht sofort davon abbringen lässt. Bei berechtigten Einwänden solltest du aber natürlich kritikfähig und kompromissbereit sein.
Ferner wollen die Prüfer sehen, dass du durchsetzungsfähig, überzeugend, aber auch anpassungsfähig bist.
Auch wenn es innerhalb der Gruppe nicht gut läuft, solltest du dich nicht ärgern und keinen Stress aufkommen lassen. Bemerken die Prüfer, dass du in Aufregung gerätst, sammelst du Minuspunkte.
Hier ein paar Tipps zusammengefasst:
- bleib ruhig und gelassen
- lasse andere ausreden
- höre aktiv zu, schaue den Redenden an und nicke ab und zu
- dränge dich nicht in den Vordergrund
- versuche eine Struktur in euer Gespräch zu bringen
- nimm andere ernst
- sei sympathisch
- keine zu langen, ausschweifenden Sätze; kommuniziere kurz und prägnant
- sei engagiert
- tritt selbstsicher auf und vertrete deine Meinung
- sei nur bedingt nachgiebig gegenüber Einwänden, aber trotzdem aufgeschlossen und offen
- sprich ruhig, sachlich und laut genug (nicht zu laut)
- sei ein Teamplayer
- zielorientiert diskutieren
- Füllwörter vermeiden
- auch einen Kompromiss eingehen wollen
- nicht zu stark zurückhalten
- auf Kritik besonnen reagieren
- auch mal die eigene Meinung zur Diskussion stellen (“Was denkt ihr darüber?”)
- achte auf deine Körpersprache
- schaue deine Diskussionspartner an, während du redest
Bei der Gruppendiskussion müsst ihr zusammenarbeiten, um für jeden ein gutes Ergebnis zu erzielen!
Der Mindset, der Beste sein zu wollen und “jeder gegen jeden” zu spielen, ist hier fehl am Platz. Die Prüfer wollen sehen, dass ihr als Team agieren könnt.
Das Wichtigste ist es, zielorientiert zu diskutieren und gemeinsam eine Lösung zu finden, bei der auch noch möglichst jeder beteiligt war. Besonders bei größeren Gruppen (6-8) gestaltet sich das besonders schwierig.