Polizei Baden-Württemberg:
Einstellungstest 2018 / 2019
Hier zeige ich dir alles, was du für dein Auswahlverfahren wissen musst, sei es mittlerer oder gehobener Dienst.
In fünf Kapiteln führe ich dich mit vielen Beispielfragen & Praxistipps durch den Einstellungstest in Baden-Württemberg.
Um wirklich alle Aufgaben für dein EAV zu üben, schau einfach hier vorbei.
Dann lass uns mal loslegen..

Inhalt
KAPITEL 1:
Voraussetzungen, Bewerbungsverfahren und Fristen
Die Polizei ist eine Sache der Länder.
Dadurch hat jedes Bundesland auch seine eigenen Einstellungsvoraussetzungen.
Hier erfährst du die Bewerbungsfristen, Einstellungszahlen und die Einstellungs-voraussetzungen für die Polizei Baden-Württemberg.

Was sind die Einstellungsvoraussetzungen für die Polizei Baden-Württemberg?
Die Landespolizei BaWü stellt im mittleren und gehobenen Dienst ein.

Die einzelnen Einstellungsvoraussetzungen findest du hier. Zunächst zeige ich dir die allgemeinen Voraussetzungen:
- Mindestgröße 1,60m
- nicht im Konflikt mit dem Gesetz stehen und für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einstehen
- keine Tattoos / Piercings im sichtbaren Bereich, im nichtsichtbaren Bereich keine solchen, die inhaltlich gegen die Grundsätze der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verstoßen
- BMI (Body-Mass-Index) zwischen 18 und 27,5
- deutsche Staatsangehörigkeit (Ausnahmen)
- am Tag der Einstellung nicht jünger als 16,5 und nicht älter als 30 Jahre
- mittleren Schulabschluss mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,2
- am Tag der Einstellung nicht älter als 31 Jahre
- Fachhochschulreife oder Abitur mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0
- oder: gleichwertiger Bildungsabschluss (zum Beispiel durch berufliche Qualifizierung)
- Fahrerlaubnis der Klasse B
Hast du einen BMI von über 27,5 oder ein Tattoo im sichtbaren Bereich? Das muss nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium sein. Schau dir dazu einfach meinen Beitrag zu dem Thema an.
Wer zur Polizei möchte, darf nicht vorbestraft sein und es dürfen keine aktuellen Strafverfahren gegen einen laufen. Solltest du dir unsicher sein oder Fragen zu dieser Regelung haben, so kontaktiere deinen Einstellungsberater. Insbesondere Fragen zum Thema Vorstrafen kann man nur als Einzelfall betrachtet beantworten. Da kann dir nur der Einstellungsberater eine vernünftige Auskunft erteilen. Die Telefonnummern des Baden-Württemberger Bewerbertelefons lautet: 07031 / 621-5555.
Alle wichtigen Infos habe ich für dich auch noch einmal in einer übersichtlichen Infografik dargestellt, die du oben rechts findest.
Kann ich auch ohne die deutsche Staatsangehörigkeit zur Polizei Baden-Württemberg?
Ja! Die Polizei Baden-Württemberg öffnet auch Bewerbern/innen ohne die deutsche Staatsangehörigkeit das Bewerbungsverfahren.
Dafür musst du allerdings folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Beherrschung der Muttersprache in Wort & Schrift
- Aufenthalt in Deutschland seit min. acht Jahren
- Besitz einer Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU
- Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nationalität (für Details hierzu kontaktiere bitte einen Einstellungsberater)
Wie viele Stellen und wie viele Bewerber gibt es bei der Polizei BaWü?
Wie sind die Einstellungschancen?
Wie bei jeder Polizei gibt es auch in Baden-Württemberg übermäßig viele Bewerber auf sehr wenige, sehr begehrte Stellen.
In den letzten Jahren wurden insgesmat 1400 neue Kollegen/innen eingestellt, die aus ca. 6600 Bewerbern ausgewählt wurden.
Das heißt, ca. 80% werden nicht eingestellt!!😱

In den Jahren 2018 und 2019 stellt das Land Baden-Württemberg voraussichtlich jeweils 1800 neue Polizisten/innen ein. In den Jahren 2020 und 2021 soll es nach derzeitigem Stand 1400 neue Stellen geben.
Mit einem Anstieg der Bewerberzahlen ist erneut zu rechnen!
Um deine Chancen zu steigern, ist es wichtig, sich auf das Auswahlverfahren intensiv vorzubereiten. Wenn du es nicht tust, sei dir sicher, dass es ein anderer Bewerber tun wird!
Auf dieser Seite findest du viele Infos und praktische Tipps, aber die wirklich richtige Vorbereitung findest du hier, in unserem Komplett-Training.
Ich bin so überzeugt von der Qualität, dass du sogar dein Geld zurück erhältst, falls du den Test nicht bestehen solltest!*
Wie viele neue Stellen bietet die Polizei Baden-Württemberg?
In den Jahren 2018 und 2019 stehen jeweils 1800 Einstellungen zur Verfügung, wovon 650 im gehobenen Dienst eingestellt werden und 1150 im mittleren.
Für die Jahre 2020 und 2021 werden es nach derzeitigem Stand 1400 Einstellungen sein. Also jeweils 400 weniger als die beiden Jahre zuvor!
Was sind die Bewerbungsfristen in Baden-Württemberg?
Die Polizei BaWü stellt jährlich dreimal ein.
Für den mittleren Dienst jeweils zum
- 01.03. (Bewerbungsschluss: 15.05. des Vorjahres)
- 01.09. (Bewerbungsschluss: 15.11. des Vorjahres)
Für den gehobenen Dienst zum
- 01.07. (Bewerbungsschluss: 30.09. des Vorjahres)
Wie bewerbe ich mich?
Lade dir die Bewerbungsunterlagen herunter (du findest sie unter diesem Link), fülle sie aus und schicke sie an deinen regionalen Einstellungsberater (falls du in Baden-Württemberg wohnst) oder an folgende Adresse, falls du außerhalb von Baden-Württemberg wohnst:
Institutsbereich Personalgewinnung
Wolfgang-Brumme-Allee 52
71034 Böblingen
Wo finden die Auswahltests statt?
Zurzeit finden die Auswahltests in Böblingen und Lahr statt.
Mit deiner Einladung zum Test wird dir mitgeteilt, an welchem der beiden Standorte du getestet wirst.
Die Einladung erhältst du ca. zwei bis vier Wochen vor dem festgelegten Termin für den Test.
Wie setzt sich die Gesamtnote im Auswahlverfahren zusammen?
Die Gesamtnote des Einstellungstests in Baden-Württemberg setzt sich wie folgt zusammen:
60% Ergebnis aus dem Intelligenztest
40% Ergebnis des strukturierten Interviews
Je besser deine Gesamtnote, desto wahrscheinlicher ist es, dass du einen der begehrten Ausbildungsplätze erhältst.
Mit dem richtigen Training klappt das! Sogar mit Geld-Zurück-Garantie!*
KAPITEL 2:
Was enthält der schriftliche Test?
Hat man die Bewerbung abgeschickt, erhält man zeitnah einen Termin zum EAV.
Dieses startet direkt mit einem schriftlichen Test, der es in sich hat!
In diesem Abschnitt verrate ich dir, was genau dort drankommt.
PS: Mit unserem Kompletttraining bestehst du den schriftlichen Test, oder erhältst dein Geld zurück!*

Was kommt im schriftlichen Test der Polizei Baden-Württemberg dran?
Der schriftliche Test der Polizei BaWü ist in drei Teile aufgeteilt, die alle sowohl für den mittleren als auch für den gehobenen Dienst absolviert werden müssen!
Bewerber für den gehobenen Dienst müssen allerdings eine höhere Mindestpunkzahl erreichen, um die Tests zu bestehen.
Den Anfang macht ein Sprachverständnistest, gefolgt von einem Rechtschreibtest und einem Intelligenztest (IST).
Nach dem schriftlichen Test geht es zum optionalen 3000-Meter-Lauf (nur für Bewerber ohne das Sportabzeichen) und zum Auswahlgespräch.
Beispiel: Würfel drehen Die Würfel 1-6 stellen gedrehte Abbildungen der Würfel a-d dar. Dabei ist immer nur maximal eine neue Seite zu sehen. Zu welchem Würfel a-d gehören die Würfel 1-6 jeweils?
Nach jedem Test wird dieser ausgewertet und Bewerber werden “ausgesiebt.” Darum ist ein gutes Abschneiden in jeder Disziplin wichtig!
Insbesondere der ca. 1 ½ stündigen Intelligenz-Struktur-Test ist sehr anspruchsvoll und erfordert höchste Konzentration. Doch auch er kann sehr gut trainiert werden!
Der Sprachverständnistest
Der Sprachverständnistest dauert ca. 15 Minuten.
Es werden am PC 30 Fragen gestellt. Zu jeder Frage gibt es drei Antwortmöglichkeiten.
Beispielfrage:
Wie lautet die richtige Schreibweise?
- Binnen eines Monats solte die Zahlung erfolgen.
- Binnen einen Monats sollte die Zahlung erfolgen.
- Binnen eines Monats sollte die Zahlung erfolgen.
Ein gutes Sprachgefühl ist hier das A und O. Das Sprachgefühl kannst du vor allem durch viel Lesen und Diktate schreiben trainieren.
Der Rechtschreibtest
Beim Rechtschreibtest handelt es sich um ein Diktat auf dem Niveau der neunten oder zehnten Klasse.
Du hörst am PC über einen Kopfhörer einen gesprochenen Text. Auf dem Bildschirm siehst du den Text, allerdings mit Lücken. Diese musst du ergänzen.
Es müssen ca. 60 Wörter in richtiger Schreibweise eingetragen werden. Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 30 Minuten.
Hier ein paar Beispiele, die häufig abgefragt werden:
- dass oder das
- Zusammen- und Getrenntschreibung
- Anglizismen und Gallizismen
- Namen und Straßennamen
- Groß- und Kleinschreibung
- Substantivierungen
Das Diktat klingt zunächst recht einfach, sollte aber auf keinen Fall unterschätzt werden: fast die Hälfte aller Bewerber scheitern bereits hier!😧
Rechtschreibung und Grammatik kannst du hier üben. Ich habe dort mehrere Diktate sowie die relevanten Grammatikregeln für dich verständlich zusammengefasst!👍
Der Intelligenztest
Der computergestützte Intelligenztest fragt folgende Wissensgebiete ab:
- Sprachverständnis
- Mathematik
- räumiches Denken/Abstraktionsfähigkeit
Eine Beispielaufgabe des räumlichen Denkens hast du oben bereits gesehen: das Würfel drehen.
Für den Intelligenztest hast du ca. 90 Minuten Bearbeitungszeit.
Jedes Wissensgebiet besteht aus 3 Blocks mit jeweils 20 Aufgaben. Diese müssen in einer vorgegebenen Zeit (meistens 6 bis 10 Minuten) bearbeitet werden. Man darf hier seine eigene Uhr stellen, denn der Computer zeigt sie einem nicht an und bricht nach Ablauf abrupt die Bearbeitung ab!
Vor jedem Block bekommt man eine ausführliche Erklärung mit Beispielen zu den nun folgenden Aufgaben. Erst nach einem Klick auf einen Button beginnt dann die Bearbeitungszeit, sodass man zwischen den Blöcken kurz verschnaufen kann.
Beispielaufgabe: Würfel drehen

Time's up
KAPITEL 3:
Den Sporttest sicher meistern
Hast du mit deiner Bewerbung das Deutsche Sportabzeichen in Silber abgeschickt, kannst du dieses Kapitel überspringen.
Stehst du noch vor deiner Sportabzeichen-Abnahme oder möchtest lieber einen 3.000-Meter-Lauf absolvieren, bist du hier richtig!
Also, Sportsachen einpacken und los geht’s! 💪

Wie läuft die Sportprüfung der Polizei Baden-Württemberg ab?
Nach bestandener schriftlicher Prüfung (wie besteht man diese?) geht es nach einer kurzen Pause direkt weiter zum Sporttest. Den Sporttest müssen nur Bewerber absolvieren, die nicht das Deutsche Sportabzeichen in Silber mit ihren Bewerbungsunterlagen abgeschickt haben.
Hast du bereits das Sportabzeichen in Silber erlangt, kannst du dich entspannen und überspringst diesen Teil des Auswahlverfahrens.
Alle anderen müssen nun einen 3.000-Meter-Lauf absolvieren. Die Zeiten richten sich dabei nach den Zeiten für das Deutsche Sportabzeichen in Silber.
Der Sporttest muss nur bestanden werden. Eine bessere Zeit bringt dir nicht mehr Punkte in der Gesamtwertung!
Schaffst du den Lauf nicht in der vorgegebenen Zeit, hast du das Auswahlverfahren nicht bestanden und kannst dich erst nach einem Jahr wieder bewerben.
Das Deutsche Sportabzeichen in Silber erlangen
Das Deutsche Sportabzeichen in Silber kannst du auch einfach mit deinen Bewerbungsunterlagen mitschicken und so sichergehen, dass du nicht beim Sporttest ausscheidest, weil du einen schlechten Tag hattest.
Viele Sportvereine nehmen das Sportabzeichen ab. Informiere dich einfach bei deinen lokalen Vereinen nach Terminen.
Die aktuellen Anforderungen und Zeiten für das Sportabzeichen findest du hier.
Auf Folgendes ist dabei zu achten:
Für Bewerberinnen und Bewerber, die im Kalenderjahr der Bewerbung das 18.
Lebensjahr vollenden oder bereits älter als 18 Jahre sind, werden die Leistungen
des Deutschen Sportabzeichens in Silber verlangt. Im Bereich Ausdauer ist
mindestens die Silberleistung im 3.000-Meter-Lauf, im Bereich der Schnelligkeit
mindestens die Silberleistung im 100-Meter-Lauf erforderlich.
Und für unter 18-Jährige:
Für Bewerberinnen und Bewerber, die im Kalenderjahr der Bewerbung das 18.
Lebensjahr noch nicht vollenden, werden die Voraussetzungen des Deutschen
Sportabzeichens für Kinder und Jugendliche mindestens in Silber anerkannt. Im
Bereich Ausdauer ist bei diesen Bewerberinnen und Bewerbern mindestens die
Silberleistung im 800-Meter-Lauf, im Bereich Schnelligkeit mindestens die
Silberleistung im 100-Meter-Lauf erforderlich.
Das Sportabzeichen muss in in demselben Kalenderjahr gemacht werden, in dem du dich bewirbst!
TIPPS FÜR DEN SPORTTEST
- Mache das Deutsche Sportabzeichen anstelle des 3.000-Meter-Laufes! Das nimmt dir viel Nervosität und Anspannung am Testtag.
- Trainiere Intervallläufe!
- "Ohne Mampf kein Kampf" – Iss morgens genug Gesundes, damit du Energie für den Tag hast.
- Suche dir für das Sportabzeichen (wo möglich) die Disziplinen aus, die dir bereits gut liegen.
- Achte darauf, dass du das Sportabzeichen in demselben Kalendarjahr machst, in dem du dich bewirbst.
Was passiert nach dem Sporttest? Wie geht es weiter?
Nach den PC-Tests und gegebenenfalls dem Sporttest, geht es weiter für dich zum strukturierten Interview!
Im Anschluss daran folgt nur noch die ärztliche Untersuchung, welche allerdings 2-4 Wochen später, an einem separaten Termin, stattfindet.
Alles zum strukturierten Interview und der polizeiärztlichen Untersuchung findest du in Kapitel 4 und Kapitel 5!
KAPITEL 4:
Das strukturierte Interview
Den Abschluss des Auswahlverfahrens bildet das strukturierte Interview.
Dabei ist das Wichtigste, dass du dich gut verkaufst und Eindruck hinterlässt.
Hier kannst du mit dem geringsten Aufwand am meisten Wertungspunkte rausholen.
Ich zeige dir in diesem Abschnitt, wie das geht.

Der Inhalt des strukturierten Interviews in Baden-Württemberg
In manchen anderen Bundesländern, bspw. NRW, füllt das Assessment-Center einen ganzen Testtag aus und hält mehrere verschiedene Übungen bereit.
In Baden-Württemberg ist das anders. Hier gibt es nur ein strukturiertes Interview, du alleine mit einem Prüfer durchläufst.
Das strukturierte Interview dient dazu, dich näher kennenzulernen und deine charakterliche Eignung für den Polizeiberuf festzustellen.
Im Wesentlichen wollen die Prüfer dabei folgende Kriterien von dir erfüllt sehen:
- gutes, selbstsicheres Auftreten
- gepflegtes Erscheinungsbild
- hohe Berufsmotivation
- realistisches Bild der Polizeiarbeit und des Schichtdienstes
- Fachwissen (sehr oberflächlich)
- Redegewandtheit
- Umgang mit Stresssituationen
Das Interview dauert meistens ca. 50 – 60 Minuten. Die Dauer eines Interviews hat dabei nichts über die anschließende Bewertung zu sagen.
Am Anfang musst du ein wenig über dich erzählen und deinen bisherigen Lebenslauf schildern. Dabei solltest du ca. fünf Minuten frei reden können!
Weitere beliebte Fragen sind beispielsweise:
- Warum willst du zur Polizei?
- Wo siehst du dich in 10 Jahren? Wie stellst du dir deine Karriere vor?
Sie stehen an der Ampel im Dienst und eine Mutter mit ihrem kleinen Kind steht neben Ihnen und sagt zu ihrem Kind, wenn du über Rot läufst dann verhaftet dich der Polizist. Was würden Sie in diesem Fall tun?
Sie sind im Dienst und halten ihren Vorgesetzten an. Er sitzt hinterm Steuer und ist betrunken. Was tun Sie?
Übernehmen Sie gerne Verantwortung oder teilen Sie diese lieber auf?
Auftreten & Erscheinungsbild
Wie bei jedem Vorstellungsgespräch, sollte man sich auch hier von seiner besten Seite zeigen!
Als Mann reicht es völlig aus, ein schickes Hemd mit einer guten Jeans oder Stoffhose anzuziehen. Ärmel nicht hochkrempeln! Ein Sakko ist auch in Ordnung. Ein ganzer Anzug ist meiner Meinung nach zu viel des Guten, wird aber in der Regel nicht negativ von der Kommission bewertet.
Ein Bart ist völlig okay, solange er gepflegt ist. Eventuelle Piercings im Gesichtsbereich sollten vorher entfernt werden.
Für Frauen empfehle ich eine schicke Bluse mit einer Stoffhose oder guten Jeans. Bitte nicht zu viel Dekolletee zeigen oder übermäßig viel Make-Up benutzen, das wirkt unprofessionell.
Auf auffälligen Schmuck sollte man verzichten.
Das Motto kann man also als Business Casual zusammenfassen.
Berufsmotivation, Polizeiarbeit und Schichtdienst
Der Polizeiberuf ist wie kein anderer.
Nie zu wissen, was einen erwartet, der Umgang mit Menschen aller sozialen Schichten und die unregelmäßigen Arbeitszeiten sind nur einige Punkte.
Die Prüfer möchten sehen, dass du dir bewusst bist, was der Polizeiberuf mit sich bringt. Eine Beispielfrage könnte dabei lauten:
Im Schichtdienst müssen Sie oft dann arbeiten, wenn Ihre Freunde und Familie frei haben. Das kann sich sehr belastend auf Ihr Sozialleben auswirken. Wie würden Sie damit umgehen?
Da kannst du dir ja mal überlegen, was du antworten würdest. Eine gute Antwort besticht dadurch, dass du den Prüfern zeigst, dass du dir dessen bewusst bist, aber dennoch glaubst, dass, obwohl es nicht immer leicht sein wird, genug Zeit für Freunde und Familie finden wirst und glaubst, dass sie dafür Verständnis haben werden, wenn es nicht jedes Wochenende klappt.
Darüber hinaus musst du wissen, was ein Polizist überhaupt macht, wie sein Alltag aussieht. Richtig, kein Tag ist wie der andere und man weiß nie, was einen erwartet. Trotzdem ist unser Beruf nicht das, was im Fernsehen bei CSI oder Alarm für Cobra 11 gezeigt wird.
Als Streifenbeamter bist du immer der Erste vor Ort. Immer!
Sei es bei der Bahnleiche, dem schweren Verkehrsunfall oder dem Sexualdelikt. Du wirst mit allem konfrontiert, was es da draußen so gibt. Dazu gehören auch “langweilige” Einsätze, wie der Bagatell-Verkehrsunfall, der Falschparker oder die Oma, die sich verlaufen hat.
Nach dem Einsatzgeschehen geht es an die Wache zum Berichten!📝📝
Das Berichten nimmt einen Großteil der Polizeiarbeit ein. Nur mit guten Berichten können Täter auch vor Gericht gebracht und verurteilt werden.
Je nach Schicht beträgt das Verhältnis von Berichten zu Einsätze fahren ca. 45/55.

Bewerbung in anderen Bundesländern
Ein gutes Anzeichen für deine Berufsmotivation ist, dass du dich nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in verschiedenen Bundesländern beworben hast.
Das zeigt, dass du auf jeden Fall zur Polizei möchtest.
Dir kann allerdings die Frage gestellt werden, welches Bundesland dein Favorit sei und was du tun würdest, wenn du in Baden-Württemberg und in einem anderen Bundesland eine Zusage erhältst.
Hier rate ich dir: sei ehrlich! Die Prüfer merken sofort, wenn du sie anlügst und “Honig ums Maul schmierst.” Wenn du aus NRW kommst und dich in NRW und Baden-Württemberg beworben hast, ist es verständlich, dass du zunächst dein Heimatbundesland favorisierst.
Allerdings solltest du klarstellen, dass du dich in Baden-Württemberg beworben hast, weil du dir sehr gut vorstellen könntest, dort zu arbeiten und dir Heimatnähe wichtig ist. Du hättest dich ja schließlich nicht ohne ernsthaftes Interesse beworben.
Solltest du dich für kein anderes Bundesland beworben haben, ist das nicht schlimm!
Erkläre den Prüfern einfach, wieso es Baden-Württemberg sein muss! Ob es nun deine Heimat ist, oder dein Partner hier wohnt, begründe einfach vernünftig deine Entscheidung.
Die richtige Vorbereitung für das strukturierte Interview
Im strukturierten Interview kann man mit relativ wenig Zeitaufwand, vergleichsweise viele Wertungspunkte erzielen.
In unserem Komplett-Training üben wir mit dir auch das strukturierte Interview / Assessment-Center für jedes Bundesland, in dem du dich beworben hast!
Dort findest du auch weitere, tiefgehendere Informationen als hier beschrieben. Wir wollen an dieser Stelle schließlich nicht alles verraten. Das machen wir im Komplett-Training. 😊
Nach dem Interview wird dieses ausgewertet und man erhält sein Ergebnis. Der Tag ist um ca. 14 Uhr beendet und man darf nach Hause fahren.
Der Termin für die ärztliche Untersuchung findet ca. zwei bis vier Wochen später statt.
KAPITEL 5:
Die polizeiärztliche Untersuchung
Die letzte Hürde im Einstellungstest ist die ärztliche Untersuchung.
Es soll dort festgestellt werden, ob du polizeidiensttauglich bist, und ob du das voraussichtlich auch viele Jahre bleiben wirst.
Es kursieren viele Geschichten zum Polizeiarzt im Internet. Hier erfährst du, wie es wirklich ist!

Was passiert beim Polizeiarzt?
Der letzte Schritt durch das Auswahlverfahren ist einer der meist gefürchtetsten: der Polizeiarzt. 👨⚕️
Vermutlich ist die Furcht davor der Tatsache geschuldet, dass man völlig ohne eigenes Dazutun aus dem Auswahlverfahren ausscheiden kann.
Der polizeiärztliche Dienst prüft in einer ca. 2-3 Stunden dauernden Untersuchung, ob du den hohen körperlichen und psychischen Anforderungen des Polizeivollzugsdienstes gerecht wirst.
Aber in den letzten Jahren ist seit der aktuellen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts Bewegung im Thema Polizeidiensttauglichkeit.
Demnach sind nur noch solche Bewerber auszuschließen, bei denen die Möglichkeit künftiger Erkrankungen und des Eintritts
dauernder Dienstunfähigkeit vor Erreichen der Altersgrenze mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht ausgeschlossen werden kann.
Grundlage der Beurteilung deiner gesundheitlichen Eignung ist die Polizeidienstvorschrift 300 (PDV 300), die jedoch als VS -nfD- deklariert ist (Verschlusssache, nur für den Dienstgebrauch), und somit nicht öffentlich zugänglich ist.
Jeder Fall ist dabei eine Einzelfallentscheidung des untersuchenden Arztes.
Ablauf der polizeiärztlichen Untersuchung (PÄU)
Dank der bundesweit einheitlichen PDV 300 sind auch die Untersuchungen der ärztlichen Dienste der Polizeien größtenteils gleich. Dieser Abschnitt lässt sich also auf alle anderen Landes- und Bundespolizeien übertragen.
Vor der eigentlichen Untersuchung steht Papierkrieg an. Ein mehrseitiges Formular zur Vorgeschichte deiner Erkrankungen ist auszufüllen. Auch die behandelnden Ärzte der letzten fünf Jahre sind einzutragen, sofern du in diesem Zeitraum beim Arzt warst. Operationen und Allergien müssen ebenso erwähnt werden.
Danach kommt die körperliche Untersuchung beim Arzt. Er überprüft dabei die grundlegende Beweglichkeit in den Gelenken und Gliedmaßen und horcht Herz und Lungen ab. Nichts wovor man sich fürchten müsste.
Im Anschluss wird dir Blut abgenommen und du musst eine Urinprobe abgeben. Die beiden Proben werden zur weiteren Untersuchung in ein Labor geschickt.
Das Ergebnis und somit ob du gesundheitlich geeignet bist, erfährst du in einigen Tagen bzw. wenigen Wochen, es sei denn es stellt sich schon vorher heraus, dass du ungeeignet bist.
Es folgt ein Lungenvolumentest. Dabei musst du mehrfach so kräftig wie möglich in eine spezielle Maschine ausatmen und so tief wie möglich einatmen. Sofern du keine Lungenerkankung hast/hattest dürfte dies kein Problem werden.
Seh- und Hörtest kommen als Nächstes. Der Sehtest ist ein wenig ausführlicher als der, den man aus Fahrschule kennt. Unter anderem wird das räumliche Sehen, das Nachtsehen sowie das Farberkennungsvermögen getestet. Der Hörtest ist sehr simpel, man muss einfach nur auf einen Knopf drücken, sobald man einen Ton auf seinen Kopfhörern hört. Dabei werden verschiedene Tonfrequenzen nacheinander abgespielt.
Der letzte Schritt ist das Belastungs-EKG. Auf einem Fahrradergometer werden während einer ca. 10-minütigen Belastungsphase deine Herzwerte wie Puls und Blutdruck gemessen. Dabei musst du eine konstante Zahl an Umdrehungen pro Minute leisten. Nach der Belastungsphase wird weiter gemessen, bis dein Puls sich “beruhigt” hat.
Hierbei kann man schon mal ins Schwitzen kommen, daher ist es empfehlenswert, sich ein Handtuch und eine lockere, sportliche Hose einzupacken. 🙂
Polizeiarzt – Termin verschieben oder absagen
Solltest du aus welchen Gründen auch immer – sei es Krankheit oder sonstige Verhinderung – deinen Termin zur polizeiärztlichen Untersuchung absagen bzw. verschieben wollen, ruf einfach beim Bewerbertelefon unter 07031 / 621 – 5599 an.
In der Regel sind Terminänderungen möglich!
Polizeidienstuntauglich, was nun?
Der Arzt trifft wie gesagt immer eine Einzelfallentscheidung in Anbetracht der Gesamtumstände. Daher kann es sein, dass verschiedene Polizeiärzte verschiedene Meinungen vertreten, was zu Untauglichkeit führt und was nicht.
Wurde man nun polizeidienstuntauglich “geschrieben”, sollte man nicht unbedingt gleich aufgeben.
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, es in anderen Bundesländern zu versuchen.
Beispiel: Ein guter Freund und Kollege wurde in NRW für polizeidienstuntauglich (PDU) befunden, weil er Akne im Gesicht und auf dem Rücken hatte. Begründung war, dass das Tragen von Schutzausstattung im Einsatz die Akne aufscheuern würde und man dadurch im Dienst beeinträchtigt sei. Bei seinen anderen Einstellungstests, u.a. in Bremen, war die Akne kein Problem und die Entscheidung des Arztes in NRW wurde nur mit einem Kopfschütteln kommentiert. Er ist seitdem Polizist und hatte nie Probleme beim Tragen der Schutzausstattung.
Die aktuelle Rechtsprechung des BVerwG stärkt die Position der Bewerber. Im Einzelfall kann es durchaus sinnvoll sein, gegen die Entscheidung des polizeiärztlichen Dienstes vorzugehen und sogar zu klagen. Dabei sollte man sich grundsätzlich von einem Anwalt beraten lassen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Widerspruch gegen die ärztliche Entscheidung einzulegen und bspw. ein eigenes ärztliches Attest vorzustellen. Der Polizeiarzt ist daran jedoch nicht zwingend gebunden.
Hast du Zweifel, ob du polizeidiensttauglich bist, kannst du vorab beim polizeiärztlichen Dienst anrufen und deine Situation schildern. Dort wird man dir versuchen, zu helfen. Die Telefonnummer des PÄD (polizeiärztlichen Dienstes) erhältst du beim Bewerbertelefon der Polizei BaWü unter: 07031 / 621- 5599.
NOCH FRAGEN?
Jetzt solltest du einen guten Überblick über das EAV der Polizei Baden-Württemberg haben.
Wenn du für den schriftlichen Test oder die Sportprüfung üben möchtest, empfehle ich dir unser Kompletttraining.
Dort lernst du wirklich nur das, was du wissen musst. Nicht mehr, und nicht weniger!
Das Beste daran? Bestehst du den schriftlichen Test nicht, erhältst du dein Geld zurück!*
Wir helfen dir bei deinen Fragen gerne kostenlos weiter: info@be-a-cop.de






